Die inwendo Podcast-App, die es nicht gab…
Die Vergangenheit – wie weit blicken wir denn zurück?
Einige Jahre. Marius, Marvin und Dennis haben im Jahr 2015 mit dem Podcasten begonnen. Es war der Start des “Podcast Burritos”, einem – wie man heute sagen würde – “Laberpodcast”, der in sehr unregelmäßigen Abständen immer noch neue Folgen veröffentlicht. Aus der Leidenschaft für das Erstellen von Audio-Content, wurde mit dem Umzug in den Hafven auch die Idee zum Cowork Cast geboren. Mit der steigenden Professionalisierung ging 2018 auch der Wunsch einher, belastbare Statistiken über den Erfolg einer Folge oder ganzen Produktion messen zu können. Abgesehen von den Zahlen aus dem Soundcloud-Backend, gab es aber quasi keine aussagekräftigen Werte – deshalb haben wir uns damals selber an die Konzeption einer Podcast-App machten.
Und was sollte die App besser machen?
Zu allererst wollten wir mit der dahinter liegenden Hosting-Plattform die Möglichkeit für belastbare Statistiken schaffen, denn nur wer Hosting und Konsum des Streams in einer Hand hat, kann wirklich herausfinden wie sich die Hörer:innen verhalten. Relevant sind dabei je nicht nur die Anzahl der Hörer:innen sondern z.B. auch die Absprungrate (also die Information darüber wann die Wiedergabe einer Folge beendet wurde) oder zu welchen Zeiten die Folgen angehört werden. Das alles hätte dann in einer anschließenden Auswertung auch Einfluss auf die Werbepartner:innen die ein Podcast haben könnte.
Aber hattet ihr genug Ahnung davon?
Ja und nein. Natürlich hatten wir eigene Erfahrungen gesammelt, aber auch Experten-Wissen aus der damaligen OMR (Online-Marketing-Rockstars) Konferenz – an der Marvin und Dennis teilgenommen haben und dort in Kontakt mit Vincent Kittmann und Constantin Bauer der Marke podstars.de von OMR gekommen sind – hat einen großen Teil zur Konzeption beigetragen. Nach spannenden Einblicken in deren Präsentation, verabredeten wir uns mit Vincent und Constantin bei OMR in Hamburg. Dort erklärten wir unsere App-Idee und tauschen uns über die Möglichkeiten und Herausforderungen aus. Fazit: Es wird nicht leicht, dass haben schon andere probiert, aber es könnte klappen.
Also wer nicht wagt, der nicht gewinnt?
Da kommt die technische Komponente ins Spiel. Zurück in Hannover setzten wir uns noch einmal intensiv, zusammen mit Enno und Lars (dem inoffiziellen “Hafven-Coworking-Startup-Berater” No. 1), mit dem Konzept auseinander und gingen alle Punkte durch. Einer der essenziellsten Fragen war: Wenn das alles so relevant ist, warum hat es dann noch keine gemacht?
Und genau da liegt der Hund begraben. Die Antwort lautet, weil die größte Herausforderungen ist, die Hörer:innen auf die eigenen Plattform zu bekommen. Das Hören von Podcasts ist gerade deshalb so attraktiv, da man nicht so stark (damals noch weniger) an eine spezifische Plattform gebunden ist. Die dahinterliegenden Streams (RSS-Feeds) werden von unterschiedlichsten Apps aufbereitet und zur Verfügung gestellt. Die einen mögen die Apple Podcast-App, andere Overcast und wieder andere die App von Google. Zusätzlich stand zu dem Zeitpunkt noch die Frage im Raum wann Apple und Spotify ihr Engagement in diesem Bereich ausweiten – nicht mal “ob”, sondern wirklich nur “wann”.
Und wie ging es dann weiter?
Alles in allem, war das Risiko des finanziellen und zeitlichen Investments dann einfach zu groß für uns und wir entschieden uns dazu an anderen Projekten weiter zu arbeiten. Recht kurz nach unserer Entscheidung hat Spotify seine App, was Podcasts anging, tatsächlich maßiv verbessert und Apple veröffentlichte die Beta-Version der eigenen Podcast-Statistiken. Aus einer Mischung der Spotify- und z.B. Soundcloud-Statistiken bekommt man mittlerweile ein ganz gutes Bild des Verhaltens der Hörer:innen, wenn gleich der Aufwand auch immer noch recht hoch ist.
Mit der Keynote am 20. April zeigt Apple nun nochmal auf, wie wichtig das Thema Podcasts allgemein ist. Besonders der angekündigte Abo-Dienst kann dabei ein großer Mehrwert sein, da so auch für kleine Produktionen die Möglichkeit besteht, das eigenen Projekt auf einfachem Wege zu monetarisieren. Wenn man also mit wenigen Klicks in der selben App die man auch zum Hören verwendet, das Abo zum Supporten abschließen kann, dann steigt auch die Bereitschaft das grundsätzlich zu tun. Daher freuen wir uns über die neuen Funktionen die Apple in den kommenden Wochen bereitstellt und hoffen, dass die Podcast-Branche damit noch weiter wächst.